 |
|
Die Selfkantbahn |
|
Berichterstattung / Zusammengestellt von Jürgen Krappen, Gestaltet von Franz Straka |
|
Seit dem Jahre 1900 diente die einst 38 km lange Geilenkirchener Kreisbahn der Erschließung des vorwiegend ländlich geprägten Raumes in Deutschlands westlichster Region, dem Selfkant, und seinen Nachbargebieten. Im Jahre 1971 schien mit der Einstellung des restlichen Güterverkehrs das Ende dieser meterspurigen Kleinbahn gekommen, hätten nicht zwei Jahre zuvor begeisterte Eisenbahnfreunde den Verein "Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e.V." (IHS) ins Leben gerufen und begonnen, historisch wertvolle Schienenfahrzeuge überall in Deutschland vor der Verschrottung zu bewahren. |
|
 Die Selfkantbahn Ausfahrt Schierwaldenrath mit der Lokomotive Nummer 20. Foto: Markus Kaiser |
|
Der letzte noch verbliebene Abschnitt der Strecke von Gillrath nach Schierwaldenrath mit einer Länge von 5,5 km wurde gepachtet und seit 1972, nach Gründung der Betriebsführungsgesellschaft Touristenbahnen im Rheinland GmbH (TBR), in eigener Regie als Museumsbahn betrieben. Seitdem steckten die aktiven Mitarbeiter viel Freizeitarbeit in den Erhalt der Fahrzeuge und maroden Gleisanlagen. Mit der Schaffung neuer Infrastruktur wie Lokschuppen, Werkstätte und Wagenhalle wandelte sich der Endbahnhof Schierwaldenrath vom der Halte- und Ladestelle zum Bahnhof mit Bahnbetriebswerk. |
|
 Die Selfkantbahn im Bahnhof Schierwaldenrath bei der Ausfahrt mit der Lok Nummer 20 am 21.09.2009. Foto Markus Kaiser |
 Die Selfkantbahn bei der Einfahrt in den Bahnhof Birgden. Foto Markus Kaiser |
An jedem Sonn- und Feiertag von Ostern bis Ende September verkehren seither die Dampfzüge der Selfkantbahn zur Freude der Fahrgäste. Als erfolgreiche Zusatzangebote haben sich die Ehrenlokführerkurse und das „Frühstück in der Selfkantbahn“ neben vielen anderen etabliert. |
|
 Die Selfkantbahn Lokomotive Nummer 101 am Starzender Berg. Foto Markus Kaiser |
|
So kann die Selfkantbahn zufrieden auf die letzten 40 Jahre zurückblicken und die nächsten 40 in Angriff nehmen. |
|
Nachtrag über die Bahnlinie |
|
Am Abend des 1. Oktober 1960 setzte sich zum letzten Mal der erst 10 Jahre alte Dieseltriebwagen T 101 der Geilenkirchener Kreisbahn zu seiner Fahrt nach Gangelt in Bewegung. Mit dieser Fahrt ging eine 60 Jahre währende Ära zu Ende, war doch der Personenverkehr zwischen Alsdorf und Tüddern am 7. April des Jahres 1900 aufgenommen worden. Nach Einstellung des Betriebes zwischen Gangelt und Tüddern im Jahre 1949 als Folge des Gebietsüberganges an die Niederlande sowie zwischen Alsdorf und Geilenkirchen im Jahre 1953 verblieb nur noch der Betrieb zwischen Geilenkirchen und Gangelt, für den ein einziger Triebwagen ausreichte. Doch auch damit war es dann am 1. Oktober 1960 vorbei. Der Triebwagen wurde an die Inselbahn Juist verkauft, die Fahrgäste mußten seither für ihre Fahrt nach Gangelt den Omnibus benutzen. Wohl niemand hätte damals geglaubt, daß sich weniger als 9 Jahre später erneut ein Personenzug mit Reisenden auf den Weg von Geilenkirchen nach Gangelt machen würde: im Juli 1969 fanden die ersten Fahrten für die heutige Selfkantbahn statt. Genau 50 Jahre nach diesem denkwürdigen Ereignis wollen die Museumseisenbahner nun die letzten Fahrten nachstellen. Der Triebwagen T 101 existiert nicht mehr, doch steht der Selfkantbahn mit dem baugleichen Triebwagen T 102, der von der Euskirchener Kreisbahn stammt, ein würdiger Vertreter zur Verfügung. Am Freitag, dem 1. Oktober 2010 verläßt dieses Fahrzeug - geschmückt wie damals - um 17.30 Uhr den Bahnhof Schierwaldenrath, um zunächst das von Personenzügen normalerweise nicht befahrene Gleis in Richtung Kreuzrath bis zum Gleisende zu befahren. Sodann geht es nach Gillrath, wo um 18.08 Uhr, genau in der Fahrplanlage des damaligen Zuges Nr. 15, die Rückfahrt nach Schierwaldenrath angetreten wird. Eigens für diesen Anlaß hat die Selfkantbahn einen Wacholderschnaps mit dem Namen "Heggeströefer" brennen lassen, der mit seinem speziellen Etikett an den "Heckenstreifer" zwischen Alsdorf und Tüddern erinnern soll. Die Selfkantbahn lädt alle interessierten Mitbürgerinnen und -bürger zu dieser kostenlosen Fahrt herzlich ein. Besonders schön wäre es, wenn sich Mitbürger einfinden würden, die aus eigenem Erleben noch Erinnerungen an die alte Kreisbahn haben und von damals erzählen können. |
|
 Hier die letzte Fahrt von 1960. Der Triebwagen steht im Bahnhof Geilenkirchen. Aufnahme: Archiv Kreiswerke Heinsberg |
|
| Vorgesehen ist folgender Fahrplan: Swr ab 17.30 Uhr, Kr Ost an 17.32 Kr Ost ab17.35, Swr ab 17.40 Uhr, Gi an 17.59 Gi ab 18.08 Uhr, Swr an 18.27 Uhr, Kr Ost an 18.30 Uhr Kr Ost ab 18.36 Uhr, Swr an 18.38 Damit hätten wir zwei Originalabfahrten (wenn man Kreuzrath Ost als Kreuzrath + 2 annimmt) und eine Veranstaltungsdauer von gut einer Stunde. Mindestens eine Fahrtrichtung findet im Hellen statt. Der Hersteller des "Heggeströefer" (Doppelwacholder 4 cl) hat zugesagt, dass dieser bis dahin verfügbar ist. Die Kursbuch-Tabelle vom Sommer 1960 stammt von Gisbert Siede von der "Interessengemeinschaft zur Bereisung von Straßen- und Eisenbahnstrecken" (IBSE). |
|
Anreise |
|
Mit dem Auto |
|
Auf der A 44 bis zur Ausfahrt Aldenhoven, dann auf der B 56 bzw. B 221 in Richtung Geilenkirchen bis zur Abfahrt Sittard; oder auf der A 46 bis zum Autobahnende. Die Wege zu den Bahnhöfen Schierwaldenrath und Gillrath sind – auch aus Richtung Sittard – aus-geschildert. |
|
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln |
|
Im 30-Minuten-Takt mit der Deutschen Bahn aus Richtung Mönchengladbach oder Aachen bis Geilenkirchen, von dort aus – je nach Wochentag – weiter mit den Bussen der Linien SB 3 , 434 und 435 , mit Anruf-Sammeltaxen (AST) oder dem MultiBus. |
|
| Anfahrtsplan erhalten Sie HIER / PDF. | |
| Informationen zu den aktuellen Fahrplänen erhalten Sie hier. |
|
Auskunft der Deutschen Bahn, Busverkehr im Kreis Heinsberg |
|
Verein |
|
| Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e.V. (IHS), Postfach 10 07 02 D- 52007 Aachen Geschäftsstelle Aachen (Kommans): Telefon: +49 (02 41) 8 23 69 Bahnhof Schierwaldenrath: Telefon: +49 (0 24 54) 66 9 Internet: www.selfkantbahn.de E-Mail: info@selfkantbahn.de |
|
Berichterstattung / Zusammengestellt von Jürgen Krappen Gestaltet von Franz Straka September 2010 |
|