Die Donauparkbahn
Berichterstattung von Franz Straka, Dipl.-Päd. Martin Ortner und Ing. Hubert Ortner

Der Donauturm im Donaupark

Wie kam es zu einer Bahn mit der Spurweite von 381 mm?

Die Wurzeln der Liliputbahn mit der ungewöhnlichen Spurweite von 381 mm bzw. 15 Zoll befinden sich in England. Hier erschlossen um 1880 reiche Gutsbesitzer ihre Güter (Felder) mit Eisenbahnen der oben genannten Spur. Zu damaligen Zeiten sprach man nicht von Bahnen für die Freizeit sondern von Bahnen die Feldkarakter hatten. Ende des 19. Jahrhunderts (1887) wurde bei der Firma Krauss&Co die erste Lokomotive für den Sultan von Marokko bestellt. Die Maschine leistete 5 PS und hatte ein Gesamtgewicht von 1 Tonne. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte und baute Martens für Ausstellungsbahnen gekuppelte Lokomotiven. Die bekannte Romney Hythe & Dymchurch Railway erwarb eine der Maschinen und diese erhielt den Namen „The Bug“. Erst 1923 begann das Zeitalter der Minilokomotiven.

Dampflokomotive der Liliputbahn in
der Halle des Wiener Praters
Oberingenieur Roland Martens entwickelte und fertigte Maschinen die
im Maßstab 1:33,3 einer
Schnellzuglokomotive glichen. Zwei Jahre später (1925) wurde für die Präsentation auf der Münchner Verkehrsausstellung Lokomotiven gebaut, die sich einer Bewährungsprobe unterziehen mussten. Das Ausstellungsmaterial erwarb die Firma Erich Brangsch (VEB Baumechanik Engelsdorf) aus Leipzig. 1928 erhielt die Firma Krauss&Co einen Auftrag über weitere fünf Maschinen, wobei zwei in den Wiener Prater geliefert wurden.

Diese Zugfahrzeuge kann man heute noch auf der Liliputbahn im Wiener Prater bewundern. Insgesamt wurden zwölf Maschinen des Martensschen Einheitstyps gefertigt (drei erst im Jahre 1950) gefertigt wurden. Eine Lokomotive fährt sogar in Bal Bahran Park in Dehli. Diese Besonderheit ist auf einen Großauftrag durch die indische Regierung bei der Firma Krauss in München zurück zuführen, dem man als Geschenk eine Lokomotive mit einer Spurweite von 381 mm als Geschenk beigab.

Donaupark Bahn


Der Streckenplan der Donauparkbahn
Die zur Liliputbahn im Prater gehörende Donaupark Bahn wurde ursprünglich als Ausstellungsbahn zur Internationalen Gartenausstellung 1964 eröffnet. Die Bahn beeindruckte die Besucher, da diese durch das Gelände geführt wurden.

hist. Aufnahme von der Donauparkbahn
um ca. 1968/69


Durch den Donaupark (ehemals WIG - Gelände) führt die Bahnlinie
Neben der Blütenpracht in den angelegten Gärten hält die Bahn bei dem Wahrzeichen des Donauparks, dem 252 m hohen Donauturm. Von diesem Turm aus sieht man das ganze Gelände des Parks sowie die Bahntrasse von der Vogelperspektive. Beider Bahn handelte es sich um eine 15 Zoll (381 mm) Schmalspurbahn. Eine Rundfahrt dauert auf einer Länge von 2,6 km ca. 12 Minuten. Die zulässige Höchst- geschwindigkeit beträgt 30 km/h. Neben den drei Diesellokomotiven stehen noch 24 Waggons (Einheit 4 x 6 Waggons jede Garnitur verfügt über 95 Sitzplätze) zur Verfügung.

Remise und Werkstätte für die Fahrzeuge
der Donauparkbahn

Hier die Länge des Zuges der
Donauparkbahn

Die Zu- bzw. Ausstiegsmöglichkeiten sind auf drei Stationen beschränkt und heißen: Donauturm, Rosenschau und Uno City. Leider wird die Bahn nicht Werbemäßig für Touristen genützt und für die Bevölkerung Wiens geworben. Die Bahn ist mehr oder weniger ein Stiefkind, obwohl der Park sich zu Erholen und zu Relaxen Einladen würde.


Hier die Abzweigung der Strecke zur Remise

Bahnübergang vor der Station Donauturm

Der Zug nach der Station Rosengarten

Technische Spezifikation
Donauparkbahn


Typ: 15 Zoll Schmalspurbahn
Länge: 2,6 km /Rundfahrt
Fahrzeit: ca. 15 Minuten
Lokomotiven: 3 Diesellokomotiven,
Steyer Motor / 22 kW
zul. Höchstgeschwindigkeit: 30 km / h
Garnituren: 4 x 6 Waggons á 95 Plätze
pro Garnitur
Stationen: 3 (siehe Text)

Anfahrt zum Donaupark: Mit der U-Bahnlinie U1 bis zur Station "Alte Donau" und ca.
10 Minuten Gehzeit, mit dem Auto bis zum Parkplatz Donauturm oder bis Arbeiterstrandbadstrasse.

Die Betriebszeiten entnehmen Sie aus folgendem Link: http://www.liliputbahn.com/home.htm

Sie haben Hunger nach dem Besuch der Donauparkbahn, dann Besuchen Sie das Gasthaus Birner?

Nach dem Aufenthalt im Donaupark, spazieren Sie gemütlich entlang der alten Donau Richtung Amalienbad (Gehzeit ca. 20 Minuten, die sich lohnen / nähe U6 Station Neue Donau). Dann geht es rechts über den Birnersteg über die alte Donau und schon sind Sie am Ziel. Lassen Sie sich im Sommer im Gastgarten mit Blick auf die alte Donau verwöhnen und erleben Sie im Winter eine echt-historische Gaststube von anno dazumal! In der Speisekarte finden Sie die gute Wiener Küche zu moderaten Preisen. Mit einem Klick auf den Banner oder auf die Internetseite, können Sie sich jetzt schon einen Appetit holen.

Strandgasthaus " Birner "
An der Oberen Alten Donau 47
A - 1210 Wien
Telefon.: 01 / 271 53 36
Internetseite: http://www.noessi.at/birner

Dipl.-Päd. Martin Ortner
Franz Straka
Jänner 2008