Elektrotriebwagen  4090

Franz Straka

Auf der Mariazellerbahn werden Lokomotiven und Wagen aus der Gründerzeit eingesetzt, daher wurden 1989 als Ersatz und zur Entlastung Triebwagen bestellt. 

Gebaut wurden die Fahrzeuge von SGP und ELIN. 1994 wurden diese Triebwagen im bekannten Valousek-Design ausgeliefert. 1995 waren diese Garnituren komplett und der Fahrzeugstand sah folgender maßen aus:

 3 Triebwagen (4090.001-003), 3 Zwischenwagen (7090.001-003) sowie 1 Steuerwagen (6090.001)
S
päter wurde das braune Fensterband entfernt, und man nennt sie deshalb liebevoll “Lazarettzug“ oder “Pilger ICE“. Ursprünglich dachte man an ca. 30 Triebwagengarnituren, das Konzept ging aber nicht auf, es blieb also bei folgenden Prototypen: Dreiteilige Garnitur mit Triebwagen, Zwischenwagen und Steuerwagen. Eine vierteilige Garnitur mit Triebwagen, zwei Zwischenwagen und Triebwagen. 

Auf Grund nicht ausreichender Überlegungen passierten eine Menge Fehler die erst nach Auslieferung der Garnituren bemerkt wurden. 

Bei Notfall oder Brandgefahr in einem Tunnel konnte man nicht aussteigen. Deshalb beschloss man die vorher verputzten Tunnel aus zu schremmen und die Gleise abzusenken, damit wurde für den Fluchtweg Platz geschaffen. 

Ein weiteres, nicht bedachtes Problem war, daß die auf der Mariazellerbahn auftretenden Seitenwinde die Zwischenwagen vom Gleis wehen könnte, daher beschwerte man die Zwischenwagen mit einem Ballastgewicht von 4 Tonnen. Das macht sich aber bei der Beschleunigung negativ bemerkbar.

Auf Grund der vielen Probleme wurden keine Garnituren von der ÖBB nachbestellt. Mittlerweile bezeichnet man die Fahrzeuge als "Stehzüge". 

Der Elektrische Teil besteht aus einem Stromabnehmer Schunk WBL 85 mit einem Eiszapfenbrecher. Die 4 Fahrmotoren werden über ein Vierquadrantensteller für Spannungszwischenkreis 700 Volt gespeist. Der Drehstrommotor hat 82 kWim Dauerbetrieb und 102 kW im Kurzzeitbetrieb und eine max. Umdrehung von 4515 pro Minute.
Die Vielfachsteuerung läuft über ein UIC- Kabel und die Geschwindigkeitserfassung läuft über TELOC 2200. Der 4090 hat eine Magnetschienenbremse und eine Klotzbremse in einem Drehgestell, sowie 2 Millimeter starke Außenverblechung und ein umweltfreundliches, geschlossenes WC- System. Weiters besitzt der 4090er eine Scharfenbergmittelpuffer Kupplung und Harmonika Gummibälgen, die Türen sind sogenannte Schwenkschiebetüren. 
Die Lokomotiven der Baureihe 1099.007, 1099.010 und 1099.013 haben eine geänderte Bremseinrichtung damit im Bedarfsfall der Triebwagen 4090 abgeschleppt werden kann.

Franz Straka
September 2003

Daten zur Baureihe 4090

Hersteller                                                     SGP Simmering / ELIN
Baujahr:                                                       1994
Bauart:                                                         Bo'Bo'
Drehgestellachsstand:                              1880mm
Gesamter Achsstand:                               12680mm
Länge über Puffer:                                     17300mm
Dauerleistung:                                            320kW
Stundenleistung:                                         410kW
Max. zulässige Geschwindigkeit:             80 km/h
Dienstmasse:                                             36t
Betriebsnummer:                                       4090.001 - 003
Triebraddurchmesser:                               760mm
Antriebsart:                                                 Hohlwellen-Kardan

Bisher von Stängl erschienene Modelle

4090 vierteilig, braunes Fensterband
limitierte Auflage 500 Stück, mit Zertifikat

4090 vierteilig, weiß/rot

4090 dreiteilig, braunes Fensterband

4090 dreiteilig, weiß/rot